25. April 2017

#University

Heute mal ein etwas anderer Blogpost, aber ich dachte mir, da ja für viele Abizeit ist und man sich anschließend für die weitere Zukunft entscheiden muss, erzähle ich euch meine Geschichte. Ich bin ziemlich offen und versuche euch so klar wie möglich zu schildern, was ich durchgemacht und erlebt habe xDD

Vor dem Abi habe ich mich verrückt gemacht, nur um festzustellen, dass alles halb so schlimm ist. Ich habe meine Prüfungen in Deutsch, Biologie und Englisch geschrieben und Geschichte mündlich gemacht. Nur für Bio und Geschichte habe ich gelernt. Da ich relativ gut im auswendig lernen bin, viel es mir ziemlich leicht und ich habe mein Abi mit einem Schnitt von 1,5 abgeschlossen.
Ambitionen Medizin oder Pharmazie zu studieren, hatte ich nie. Der Schnitt ist deshalb für mich völlig in Ordnung gewesen. Macht euch auch bitte nicht verrückt. Zu viel Druck schadet nur. Auch meine Eltern haben einen leichten Druck auf mich ausgeübt und ich habe mich vor jeder Prüfung mit den Gedanken gequält, dass ich viel zu wenig gelernt habe. Im Endeffekt war alles eigentlich machbar, wenn man sich ein wenig mit dem Stoff auseinander gesetzt hat.





Abizeugnis in der Tasche, Abiball hinter mir, ein paar Tage Freizeit... Dann hieß es Bewerbungen abschicken. Am 15 Juli letzten Jahres musste alles an die Unis verschickt werden. Ich habe mich bei drei Universitäten beworben. Was ich werden wollte, war mir lange nicht klar. Gut bin ich in Bio und Kunst, also dachte ich mir, studierst du Bio und Kunst Lehramt... Tja und das mache ich jetzt auch seit einem halben Jahr.
Für Kunst musste ich eine Eignungsprüfung bestehen und für Bio brauchte ich einen Schnitt von 1,6. Live angeschaut habe ich mir lediglich eine Uni; die in Leipzig. Es war mein Favorit und ich habe bitter darauf gehofft, dort angenommen zu werden. Neben Leipzig habe ich mich an zwei weiteren Unis beworben: Halle und Jena.
In Jena musste man sich online bewerben und für Leipzig und Halle brauchte ich zwei beglaubigte Kopien des Zeugnis. In dieser Zeit habe ich mich ziemlich gestresst und meine Eltern haben dauernd darauf gepocht, ich solle mich zu all möglichen Sachen informieren und es hat mich nur noch, verzeiht die Wortwahl, angekotzt. Nach dem Bewerbungen verschickt waren, habe ich wortwörtlich nichts mehr gemacht...haha
Ich habe gearbeitet, zuhause gelesen, Netflix geschaut und mit Freunden gefeiert. Univorbereitung sah anders aus...

Anfang September trudelten die ersten Schreiben der Unis ein. Ich wurde zuerst in Jena angenommen, dann kam meine Bestätigung in Leipzig und zum Schluß Halle. Ich hatte wirklich nicht erwartet, an allen drei angenommen zu werden. Zuerst war ich mir unsicher, habe mich dann aber schnell für Leipzig entschieden. Es gibt ja schließlich auch eine Frist, bis wohin man die Immatrikulation bestätigen muss.
Und ja nun hieß es für mich: Leipzig. (Ich habe vorher in Erfurt gewohnt)


Da nun meine Uni feststand, hörte der Stress nicht auf, leider. Wohnungssuche war auf dem Plan.. Puhh... anstrengend. Besonders wenn man nicht so nette Eltern wie ich hat, die einen bei der Suche behilflich sind. Ich muss ehrlich sagen, dass ich es ohne meine Eltern wahrscheinlich nicht geschafft hätte.
Pendeln stand für mich außer Frage und so musste eine Wohnung her. Eine Wohnung alleine wollte ich persönlich nicht und ist auch für den Anfang ziemlich teuer, wenn man kein Bafög bekommt und die Eltern einen nicht derartig unterstützen können.
WGs sind da eine bessere Lösung und kann ich auch jedem empfehlen. Es ist ein guter Weg neue Menschen kennenzulernen.
Beschäftigt euch nur rechtzeitig damit, denn Wohnungen sind schneller weg, als man denkt. Einen Monat vorher sich damit auseinanderzusetzen, wie ich es getan habe, war schon grenzwürdig.
Eine Website die euch empfehlen kann, ist Wg-gesucht.
Meine Gemeinschaft stand schnell fest, da eine langjährige Freundin aus meiner Schule ebenfalls nach Leipzig ging. Die Wohnung war ein Glückstreffer. Mit wenig Budget und dem Wunsch nach ein bisschen Luxus, ist es ziemlich schwer. Vom Traum eines kleinen Luxusappartements sollte man sich schnell verabschieden.
Unsere Wohnung ist zwar wunderschön mit einem Balkon und zentrumsnah, aber leider auch im fünften Stock eines Altbaus und damit Dachgeschosswohnung. Ich verfluche die Treppen jeden Tag erneut...

So, Wohnung steht. 400€ warm, 63 Quadratmeter, 3 Zimmer, Balkon. Meine Uni lag bei allem Glück auch nur fünf Minuten entfernt. Nun bin ich oft nach Leipzig gefahren, habe Möbel gekauft und versucht mich mit dem schrecklich kompliziertem Unisystem vertraut zu machen.
Lustig sind auch die Sportkurse, für die man sich zwei Wochen vorher einschreiben kann. Freiwillig. Ich dachte mir so, ja schön und gut, schaust du dir mal an.... Tja, Punkt sieben an dem Tag waren so gut wie alle Sportkurse bereits belegt... haha. Aber abgesehen davon würde ich keinem einen Sportkurs im ersten Semester empfehlen, auch wenn manche Unis viele interessante Sportarten anbieten, wie Kick Boxen oder bulgarische Volkstänze xD
Außerdem kann man Tutorien belegen schon vor dem Start der Uni... das habe ich allerdings auch nicht gemacht... nicht viel hab ich gemacht. haha
Ich denke aber, dass solche Kurse nur für sehr ambitionierte Studenten sinnvoll sind.


Am Wochenende eingezogen und am Mittwoch ging die Uni los und zwar mit tausenden von Einführungsveranstaltungen. Wann was ist und wo man hingehen sollte und was relativ sinnlos ist, ist abhängig von der Uni. Meist kann man Flyer einsammeln, wo alle Veranstaltungen nochmal aufgelistet sind und man sich einen genauen Terminplaner erstellen kann. Das ist ziemlich hilfreich. Ich war lediglich zu Vorlesungen, die genau meine Studienrichtung betreffen und zu der, die beschrieb wie man WLAN an der Uni bekommt, haha. Auch für das Einschreiben in Kurse und das Zusammenstellen eines Stundenplans gab es bestimmte Termine, wo Leute dir Schritt-für-Schritt erklärt bekommen habt, was ihr zutun habt. Wenn ihr so dusselig und schwer von Begriff seit, wie ich: GEHT DA HIN!!!!
Außerdem gab es zahlreiche Erstipartys und ich muss zugeben, dass ich es da ziemlich übertrieben habe. Am zweiten Tag hatte ich ein fünfstündiges Programm für Kunst und ab der ersten Stunde war mir von meinem Kater so schlecht, dass ich mich übergeben musste.... Nicht lustig, aber ich würde es immer wieder so machen. Die ganzen Kneipentouren und Partys sind die beste Gelegenheit, um neue Freunde kennen zulernen und nur am Anfang des Semesters hat man noch Zeit für solche Dinge. 
An der Universität in Leipzig ist keine Anwesenheitspflicht in Vorlesungen und Seminars, lediglich an Praktika muss man teilnehmen.... Hinaus lief es darauf, dass ich zu einer Vorlesung von 25 mal nur 4 mal anwesend war und die anderen Kurse immer mal wieder besucht habe. Ich glaube, da muss jeder selbst sein Maß finde und wissen, wie viel Wissen er braucht. Viele Profs laden ihre Folien im Internet hoch und lesen selbst in der Vorlesung nur den Text vor. Sinnlos. 
Prüfungen waren für mich ganz schön der Stress und ich muss sagen, dass ich von meinen Ergebnis negativ überrascht war. Im Abi hatte ich 14 Punkte in Biologie und meine Prüfung habe ich gerade so mit 3,7 bestanden... da war ich schon enttäuscht. Aber vielen ging es da genauso, da Uni halt doch etwas anderes als Schule ist. Das reine Auswendiglernen und hinschreiben hat mir leider nicht viel gebracht.
Ich würde jedem empfehlen, zu schauen was für ein lern-Typ man ist. Wenn man besser verstehen kann, als auswendig zu lernen, sollte man unbedingt die Vorlesungen besuchen und sich auch vor Prüfungen, Wissen mithilfe von Büchern und nicht nur dem Skripts der Profs aneignen. In den Prüfungen wird meist immer mehr abgefragt, als eigentlich verlangt wird... 

Meine Entscheidung an die Uni zu gehen, habe ich nicht bereut. Bereuen tue ich vielleicht, dass ich nicht noch ein Jahr gewartete habe. Viele sind älter als ich und da war ich am Anfang mit meinen 18 noch ein Küken. Ich hätte gern die Zeit genutzt, um vielleicht ein Work & Travel zu machen. Aber die Unis bieten immer Auslandssemester oder Urlaubssemester an:))
Ich hoffe, euch hat dieser kleine Einblick in meine Zeit nach dem Abi gefallen und lasst mich doch wissen, wie es euch ergangen ist oder was ihr für eure Zukunft geplant habt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen