Mit 50€ um die Welt | Christopher Schacht | Adeo Verlag | Seiten: 304 | HC: 20€ Hier
Christopher Schacht ist erst 19 Jahre alt und hat gerade sein Abi in der Tasche, als er eine verrückte Idee in die Tat umsetzt: Mit nur 50 Euro "Urlaubsgeld" reist er allein um die Welt. Nur mit Freundlichkeit, Flexibilität, Charme und Arbeitswillen ausgestattet, ohne Flugzeug, ohne Hotel, ohne Kreditkarte.

Ich habe mich riesig auf dieses Buch gefreut, als ich es zufällig am Bahnhof im Presseshop entdeckt habe. Da Reisen mir unglaublich Spaß macht und ich ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen und Inspirationen bin, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Und der Titel macht natürlich auch neugierig.
Was mir erst während des Lesens so richtig bewusst wurde wahr, dass Christopher Schacht ja tatsächlich 4 Jahre unterwegs war. Das muss man sich wirklich mal vor Augen führen... Dementsprechend muss man auch sagen, dass für die ganzen Orten und Eindrücke 300 Seiten sehr wenig sind... Das ist einerseits verständlich und andererseits auch schade, weil dadurch manche Orte nur einen kurzen Satz Aufmerksamkeit bekommen und man hier keine ausfürhlichen Reisebericht erwarten kann. Gerade am Anfang, als Europa in zwei Kapiteln abgearbeitet wird, wird einem das deutlich.
Nichtsdestotrotz beschreibt Christoph sehr ausführlich seine Begegnungen mit den Menschen und der Kultur, was gerade bei Treffen auf Ureinwohner sehr interessant sein kann. Gerade das Kapitel über Polynesien und deren Kultur hat mich sehr dazu animiert, diese Kultur ebenfalls besser kennenzulernen.
Christopher sein Schreibstil ist angenehm, einfach und lässt einem gerne die nächste Seite umblättern. Von Witz, Ernst, zum Nachdenken bringende Gedanken ist hier alles dabei und dahingehend wirklich ein unterhaltsames und schönes Buch.
Dennoch hätte ich mir an den ein oder anderen Stelle mehr Verweise auf die Orte und Sehenswürdigkeiten, Geheimtips gewünscht. Aber letztendlich ließ man hier ja auch keinen Reisführer, sondern einen Reisbericht.
Sehr super finde ich am Ende allerdings die Tipps und Tricks für Backpacker. Musste aber auch wieder feststellen, dass diese Reise, wie Christopher sie erlebt hat, nicht für jeden nachzumachen ist. Gerade für uns, als Frauen, ist es oft nicht möglich bzw. ungefährlich, alleine in so manche Länder zu reisen. An manchen Stellen hat mich das schon traurig gemacht, weil ich weiß, dass ich einige Dinge einfach nie machen werden kann. Just because I'm a woman...
Das Buch ist ein sehr schöner Begleiter für Zugfahrten oder regnerische Tage, wenn man sich einfach mal wieder an den Strand wünscht. (Achtung: Fernwehgefahr wird definitiv auftreten!) Dennoch ist es nicht wirklich eine Anleitung zum Nachmachen und mehr ein Tagebuch bestehend aus persönlichen Erfahrungen, als objektive Berichterstattung. Ich hatte mir glaub einfach etwas anderes vorgestellt, weswegen ich einen Stern abziehe.
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